Was wohl alle Eltern vereint, ist der Wunsch, dass ihre Kinder gesund sind und bleiben. Nachvollziehbar ist, dass sie also die sicherste Option für den Weg zu Schule oder Kita wählen. Im eigenen Auto wird den Kindern ja wohl am wenigsten passieren, oder? Noch viel besser ist: Man setzt sie einfach rein und lädt sie wieder aus. Kein Bummeln, kein Stehenbleiben – einfacher geht’s morgens nicht. Laut einer Studie des Deutschen Kinderhilfswerks, des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) sowie des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) ist meistens die eigene Bequemlichkeit ausschlaggebend für die sogenannten Elterntaxis. Natürlich will das niemand zugeben und schiebt den Sicherheitsaspekt vor. Dieser wird allerdings ad absurdum geführt, wenn zu den Bring- und Abholzeiten das Verkehrschaos vor Schulen und Kitas ausbricht.
Selbst wenn das Auto für einige Eltern die einzige Möglichkeit ist, ihre Kinder zur Schule oder Kita zu bringen, muss es doch zu denken geben, dass Elterntaxis bundesweit zu einem Dauerproblem werden konnten. Statistisch wird etwa jedes fünfte Kind mit dem Auto gebracht, was bei 100 Kindern eben 20 Autos sind, die sich nahezu zeitgleich vor dem Eingang drängeln ‒ oft in zweiter Reihe, im Halteverbot oder mit riskanten Wendemanövern. Als Grund wird laut der o. g. Studie auch die mangelhafte Infrastruktur für Fuß- und Radverkehr genannt. Viele Eltern wissen also um die Tücken der Schulwege – und tragen mit ihrem Bringdienst auf vier Rädern selbst zum Problem bei. Und prägen dabei gleichzeitig das zukünftige Mobilitätsverhalten des Kindes.
Eine Antwort
So lange die Automafia uneingeschränkt hofiert wird, unabhängig von ihrem strafbaren Verhalten und Automobilusmus als Systemrelevant betrachtet wird, solange gibt es keine Sicherheit für Kinder. Meine fahren trotzdem mit dem Rad oder laufen in die Schule.